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Mischwald am Wasserlehrpfad, Foto: Wiesegenuss |
Abends nach Feierabend - was gibt es schöneres als ein Bad zu nehmen? Ein Erholungsbad in kühlem Wind mit Fichtennadelduft, Kräutern und Frühlingsblüten. Stichwort WALDBADEN mit KRÄUTERKUR. Der Weg heißt Wasserlehrpfad und ist mit vielen interessanten Infotafeln zum Thema Wasser beschildert. Die Wassertretstelle am Wendelsberg und die Kneippanlage an der Rench laden auch zum echten Baden ein. Zumindest zu einem Fußbad oder ein Armbad. Im Sommer eine echte Erfrischung. Doch jetzt, Ende April, war es uns noch ein wenig zu kühl. Schön ist, dass es nun schon wieder bis abends nach acht Uhr hell ist. So wandern wir durch den Tannenwald in den Sonnenuntergang hinein. Wenn wir in unserer Wohnung in Bad-Peterstal sind, können wir direkt vom Lärchenweg aus loslaufen. Link zu unserer Wanderung in Komoot.
Alternativ geht man vom Bahnhof aus ein wenig den Berg hoch und biegt dann rechts ab in den Wald. Unten noch eine Wegbeschreibung des "offiziellen" Weges ab der Touristeninformation über den Brunnentempel.
Eine Wegbeschreibung in Bildern
Vom Lärchenweg in Peterstal geht es direkt in den Wald hinein und erstmal kräftig bergauf, bis man fast aus der Puste ist. Links geht der Weg zum Café Waldfrieden, wir folgen dem Hauptweg rechts.
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Alle Fotos: Ute Mangold (wiesengenuss) und Michael Ruppert |

Nun geht es wieder sanft bergab zur ersten Erfrischung an einem kleinen Bach. Der Wassertretstelle am Wendelsberg, ein Kneippanlage mit einem Wassertretbecken und Armbecken
Laut wikipedia ist: "
Kneippen ist eine Behandlungsmethode der Hydrotherapie, die auf der Grundlage von Sebastian Kneipp angewendet wird. Hierbei wird in kaltem Wasser auf der Stelle geschritten. In Armbecken werden die Arme bis zur Mitte der Oberarme ins kalte Wasser getaucht."
Und hier ein Link zur Wanderung in
Komoot
Der Weg schlängelt sich dann weiter den Berg hinauf durch den Laubwald hinein in den Tannenwald. Am Wegesrand überall Infotafeln und Bänke mit schönen Ausblicken, die zum Verweilen einladen.
Weiter unten dominieren noch die Laubgehölze wie die
Rotbuche (Fagus sylvatica), während weiter oben die Tannen und Fichten immer mehr zunehmen bis die von
Tannen dominierte Nadelwaldstufe beginnt. Tannen und Fichten sehen zwar auf den ersten Blick sehr ähnlich aus, doch bei der Tanne verlaufen die Nadeln am Zweig parallel, während bei der Fichte die Nadeln rundum wachsen.
Es kommen wieder eine Abzweigungen, doch wir folgen dem Schild mit dem symbolisierten Brunnentempel nach und gehen weiter links hoch Richtung Wendelsberg (siehe unten).
Nun kommen wir in einen Bereich, in dem gerade frisch einige Tannen und Fichten gefällt wurden oder durch die Winterstürme umgefallen sind. Teilweise liegen sie noch über dem Weg oder mit herausgerissenen Wurzelstock am Hang. Auf den ersten Blick ist dieser Bereich ein wenig erschreckend, doch wenn man genauer hinschaut erkennt man kleinere Waldinseln mit natürlich gewachsenem Jungwuchs. Sogenannte
Plenterwaldstücke . Wenn die dichten Kronen der Nadelbäume durch Sturm und oder forstwirtschaftliche Maßnahmen aufgelockert werden und wieder Licht auf den Boden kommt, haben Laubbäume wie Buchen und Ahorn wieder eine Chance nachzuwachsen.
🌲....Kurzes Innehalten, um dem Rauschen des Windes in den Kronen der
großen Nadelbäume am Wendelsberg zu lauschen.....🌲
Schließlich kommt man zu einer roten Bank mit Aussicht auf die Landschaft. Den Blick erstmal genießen. Bevor man der asphaltierten Straße ein paar Meter hinunter folgt, um dann rechts hoch einen kleinen Pfad in den Wald zu nehmen. Links säumen Holzstapel den Weg und man kommt an eine Weggabelung, an der man die Straße nach Peterstal hinunter überquert und gerade aus wieder in den Wald geht.
Nun geht es ein Stück weiter auf dem asphaltierten Weg durch stattliche Bäume hindurch. Ein dichter Wald der an der Nordostflanke des Berges geschützt von größeren Stürmen wächst. Hauptsächlich Tannen wachsen hier, da sie es gerne feucht und kühl mögen. Im Unterwuchs einige Buchen, die einen ähnlichen Anspruch an das Mikroklima haben.
Nach ein paar hundert Metern kommt links eine Abzweigung runter in das Tal eines Baches, die man nicht verpassen sollte. Hier auch wieder dem Symbol des Brunnentempels folgen. Der Waldweg macht einige Kurven bis man wieder auf einen Forstweg mit einer Hütte kommt. Rechts der Bach.
Ein Genuss mit allen Sinnen: Sehen, Hören, Fühlen, Riechen.... und Schmecken.

Wenn man mit offenen Sinnen durch den Wald geht, ist so ein Waldspaziergang wahrlich ein Genuss, der alle Sinne anregt. Doch was ist mit Fühlen gemeint. Das Grün der Bäume beruhigt die Sinne, der Blutdruck sinkt, man fühlt sich erholt und erfrischt. Doch nicht nur dieses Fühlen ist gemeint, auch der Tastsinn ist angesprochen. So kann mit geschlossenen Augen, die unterschiedliche Textur der Rinde wahr genommen werden. Die Buche mit ihrer eher glatten Rinde, Tanne und Fichte fühlen sich da schon viel rauher an und der Stamm einer Kiefer ist ganz zerfurcht. Während man die Bäume kräftig anfassen kann, so streichen die Hände eher sanft an den Blättern der Kräuter und Gräser entlang des Wegesrandes vorbei. Einzelne Blättchen können gepflückt und leicht zerrieben, bis man den Duft der Kräuter wahrnimmt. Und manche sind sogar essbar. So zum Beispiel die Knoblauchsrauke. Wie ihr Name schon sagt, riecht sie nach Knoblauch. Ihr Duft ähnelt dem bekannten Bärlauch, doch ist er viel zarter und die Blättchen eignen sich eher als Beilage in einem Salat oder frisch auf einer Suppe. Mehr dazu in meinem Kräuterblog unter dem Stichwort Knoblauchsrauke .
Mehr für das Auge, aber nicht essbar sind diese Pflanzen hier am Wegesrand. Die gelbe Sumpfdotterblume (giftig!), das blaue Vergissmeinnicht, der rosa Schlangenknöterich, der aussieht wie eine Orchidee und ein kleiner weißer Kreuzblütler, vielleicht eine Garten- oder Senfrauke. Wobei diese eigentlich schon wieder essbar ist, aber doch eher scharf und bitter wie der Name "Senf" schon sagt.
Am Ausgang des Tals geht es wieder ein Stück hinauf und man wird mit einem wunderschönen Blick ins Renchtal belohnt. In der Abendstimmung natürlich noch schöner.

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Sophienquelle mit Brunnentempel, Foto: Waldeslust |
Wegbeschreibung und Karte auf der Seite des Schwarzwaldvereins: Wenn wir in unserer Wohnung in Bad-Peterstal sind, können wir direkt vom Lärchenweg aus loslaufen. Alternativ geht man vom Bahnhof aus ein wenig den Berg hoch und biegt dann rechts ab in den Wald. Unten noch eine Wegbeschreibung des "offiziellen" Weges ab der Touristeninformation über den Brunnentempel.
Geparkt wird nördlich der Touristeninformation, alternativ am Rathaus. Der Startpunkt des Wasserlehrpfades liegt etwas unterhalb des Brunnentempels. Der Lehrpfad informiert auf 17 Infotafeln entlang des Weges über die verschiedenen Facetten des Wassers. So z. B. prägt das Vorkommen des natürlichen Mineralwassers die Region (Peterstaler Mineralquellen GmbH). Doch der Pfad möchte auch mahnen, mit dem kostbaren und knappen Wasser verantwortungsvoller umzugehen. Obwohl wir große Mengen Wasser auf der Erde haben, sind nur 0,3% davon als Trinkwasser nutzbar.
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Infotafel, Wasserlehrpfad |
Die Themen der Infotafeln sind:
- Natürliches Mineralwasser,
- das ehemalige Bad Petersthal und seine Quellen,
- ohne Wasser kein Leben Wasser
und Wald,
- Pflanzen am Bach,
- der Wildbach,
- Entstehung von Quellen ,
- Wasser und
Menschheitsgeschichte,
- Trinkwasserversorgung,
- Wasserschutzgebiete,
- Gefährdung
des Trinkwassers,
- Der Kreislauf des Wassers,
- Heilwasser (Freyersbacher
Mineralquellen),
- Oberflächenwasser- Grundwasser- Tiefenwasser,
- Nutzung des
Wassers früher,
- Äußere Heilwirkung nach S. Kneipp und
- Schlüsselbad -
Geschichte.
Besonderheiten: Brunnentempel, Sophienquelle,
Wassertretstelle, Wasserreservoir, 17 Infotafeln
Wegmarkierung:
Über Wasserlinien das Brunnentempelsymbol in blau auf hellem Grund.
Länge des Rundweges: 5,7 km Höhenunterschied: ca. 160m
Wir folgen den Wegmarkierungen des Wasserlehrpfades mit dem Brunnentempelsymbolen bis wir wieder im Tal sind und laufen etwa 200 m entlang der Fahrstraße.
Beim Brunnentempel der Peterstaler Mineralquellen verlassen
wir diese wieder und gehen die „ Untere Allee" an der Rench entlang, über
den Schulhof zum Ausgangspunkt zurück.
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Die Rench, Foto ©waldeslust |
LINKS & INFOS